Aglaë Strachwitz

Seit 2020 ist Aglaë Strachwitz Managing Director von McDonald’s Schweiz. Die 40-Jährige startete ihre Laufbahn bei McDonald’s vor 15 Jahren in Österreich. Vor ihrer Ernennung zur Managing Director verantwortete sie als Marketing Director mit dem Managementteam die Unternehmensstrategie und deren Umsetzung. In ihren früheren Funktionen bei McDonald’s Schweiz war Aglaë Strachwitz Communications & Public Affairs Manager sowie Director der Ronald McDonald Kinder-stiftung, welche Familien kranker Kinder in der Nähe von Spitälern ein Zuhause auf Zeit gibt. Ihren Einstieg in die McFamily machte sie 2006 bei der Kinderstiftung in Österreich.

«Junge Menschen übernehmen bei uns schon sehr früh viel Verantwortung»

Welche Trends sehen Sie, wie sich die Unternehmensführung weiterentwickelt?
Zwei Erkenntnisse, die sich zu meiner Freude immer mehr durchsetzen: 1. Ohne Menschen kein Erfolg. 2. Diverse Teams entscheiden besser. Den Menschen in den Mittelpunkt zu stel-len, ist einer der Kernwerte von McDonald’s. Deshalb arbeite ich seit 15 Jahren mit so viel Begeisterung für diese Marke.

Automatisierung, Digitalisierung und Workplace of the Future prägen das heutige Arbeiten. Wie begegnen Sie diesen Trends?
Mit Offenheit und Reflexion, denn es braucht die richtige Balance zwischen Innovationsfreude und Sequenzierung. Wir müssen unsere Teams mit auf den Weg nehmen und aufzeigen, wie Prozesse vereinfacht und repetitive Aufgaben ausgelagert werden können. Ich sehe Potenzial in AI, um unsere Mitarbeitenden wirkungsvoll zu schulen und unser Geschäft weiterzuentwickeln.

Wie stellen Sie sicher, dass Technologisierung/Digitalisierung kein Expertenthema bleibt, sondern in der Wertschöpfung des Unternehmens verankert wird?
Das ist eine Herausforderung, der wir durch gezielte Kommunikation und Trainings begegnen. Essenziell ist, das «Why» und den Mehrwert der Technologisierung im Alltag aufzuzeigen; für unsere Mitarbeitenden und unsere Gäste.

Im Zuge der demografischen Entwicklung werden schon bald mehr Führungskräfte pensioniert, als nachfolgen werden. Wie gehen Sie in Ihrem Unternehmen mit dem drohenden Personalmangel um?
Die richtige Mischung aus Talent, Ambition und Können ist entscheidend. So übernehmen bei uns junge Menschen schon sehr früh viel Verantwortung, weswegen sich diese Frage bei uns nicht stellt. Ein paar Zahlen: 75 % unserer Geschäftsleitung sind unter 45 Jahre alt, ebenso wie 50 % unserer Mitarbeitenden im Kader des Hauptsitzes.

Welche Massnahmen haben Sie in der Geschäftsleitung definiert oder wurden übergeordnet im Konzern festgelegt, um den Frauenanteil im Management zu erhöhen?
Wir sind überzeugt, dass diverse Teams erfolgreicher sind. Diese Grundhaltung ist tief verankert. Zusätzlich sind diese drei Punkte entscheidend: offene Kommunikation, aktives Mentoring und gezielte Rekrutierung. So gelingt es uns, einen vielfältigen Talentpool zu haben.

Was sollten Wirtschaft, Politik und Gesellschaft unternehmen, damit die Vereinbarkeit von Beruf und Familie in der Schweiz gestärkt wird?
In drei Bereichen: 1. Die Rolle der Väter in der Familie stärken. Z.B. durch einen verlängerten Vaterschaftsurlaub, so wie wir dies seit 2010 anbieten. 2. Frauen mit Kindern die gleichen Karrierechancen geben und eine Schwangerschaft nie als Hindernis sehen. 3. Mehr und einfacher finanzierbare Kinderbetreuung fördern.

Welche Botschaften haben Sie für Ihre Toptalente in Bezug auf deren Karriereplanung? Wie vermitteln Sie diese Botschaften im Alltag?
Für mich gilt: Alle Menschen haben Talent(e)! Die schöne Aufgabe der Führungskräfte ist es, die Stärken und Ambition jedes Einzelnen mit der Struktur und Teamentwicklungen in Einklang zu bringen. Zum Wohl des grossen Ganzen. Das verlangt viel Zuhören sowie eine transparente Kommunikation. Und was es bei den Mitarbeitenden braucht: die Ambition jeden Tag noch ein wenig besser zu werden.

Wir sehen immer öfter, dass CEOs auch externe Verwaltungsratsmandate innehaben. Wie beurteilen Sie dies?
Bei McDonald’s gilt: Fokus auf das eigene System. Ein Engagement für eine NPO wird jedoch gefördert. So freue ich mich, im Stiftungsrat der Ronald McDonald Kinderstiftung Schweiz einen Beitrag zugunsten von Familien mit kranken Kindern leisten zu dürfen.